Ausgezeichnet: DEG-geförderte Behindertenwerkstatt in China

In China leben Schätzungen zufolge etwa 83 Millionen Menschen mit einer geistigen, emotionalen oder sensorischen Behinderung. Bislang haben sie nur wenige Möglichkeiten, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen. In der Stadt Taicang im Großraum Shanghai haben mehrere Mitglieder des Taicang Roundtable, einem Berufsverband europäischer kleiner und mittelständischer Unternehmen, in dem auch viele deutsche Firmen vertreten sind, gemeinsam eine Behindertenwerkstatt aufgebaut. Die DEG fördert das Vorhaben aus Mitteln des develoPPP.de-Programms des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Jetzt wurde die Behindertenwerkstatt von der Bertelsmann Stiftung und der deutschen Handelskammer in Shanghai mit dem "More than a Market Award" ausgezeichnet. Der Award würdigt deutsche Unternehmen und Institutionen, die in China tätig sind, für ihr besonderes soziales Engagement.

Premiere in China

Bislang waren Einrichtungen wie die Behindertenwerkstatt in Taicang in China unbekannt.

Ausgebildete Sonderpädagogen der Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V. wurden nach China entsandt, um bei der Konzeptionierung zu unterstützen, die Werkstatt einzurichten, sowie geeignete Betreuer auszuwählen und zu schulen. Die beteiligten Unternehmen sichern die Auftragslage der Werkstatt, indem sie anfangs einfach herzustellende Kleinteile und zunehmend komplexere Fertigungen in Auftrag geben.

Beschäftigte gewinnen finanzielle Unabhängigkeit

Die Werkstatt bietet zunächst 30 Menschen mit vorwiegend geistiger Behinderung Arbeit. Sie können damit erstmals ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten. Künftig soll die Werkstatt weiter ausgebaut werden. Zudem plant die Leitung der Werkstatt, andere Unternehmen bei der Integration von Menschen mit Behinderung in den Betriebsalltag zu beraten. Das Vorhaben hat somit Pilotcharakter.

Weitere Information

More than a Market Award (auf Englisch)