Meldung vom 27.07.2021 / DEG
„Impact und transparentes Agieren sind bei uns im Fokus“

Die DEG hat kürzlich ihren Entwicklungspolitischen Bericht veröffentlicht. Welche Entwicklungswirkungen trotz Pandemie-Zeiten festgestellt werden konnten und wie und warum die DEG ihre Instrumente weiterentwickelt, schildert DEG-Bereichsleiter Hubertus Graf Plettenberg.
Als Bereichsleiter für Strategie und Unternehmensentwicklung verantworten Sie auch den jährlichen Entwicklungspolitischen Bericht der DEG. Was sind die zentralen Erkenntnisse aus der Portfolioanalyse, die die Grundlage für die aktuelle Ausgabe des Berichts bildet?
Die DEG hat ja ein an den Sustainable Development Goals (SDG) orientiertes Analysesystem entwickelt, das DERa, mit dem seit 2017 alle von uns mitfinanzierten Unternehmen auf ihre Entwicklungswirkungen untersucht werden. Das DERa entstand im Austausch mit externen Experten und wird heute von mehreren europäischen Entwicklungsfinanzierern genutzt. Wir können damit umfassend analysieren und die Erkenntnisse transparent aufbereiten und zur Verfügung stellen. Das gibt unseren Kunden, uns selbst wie auch an unserer Arbeit Interessierten wichtige Hinweise darauf, was erreicht wurde und wo es Verbesserungsbedarf gibt.
Der aktuelle Bericht zeigt unter anderem, dass, zumindest bis zum Zeitpunkt der Auswertung, die Entwicklungswirkungen durch die von uns mitfinanzierten Unternehmen trotz Corona sehr erheblich waren: So haben die Unternehmen im vergangenen Jahr rund 2,3 Millionen Menschen beschäftigt und ein lokales Einkommen in Höhe von 120 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das ist gegenüber dem Vorjahr nochmal ein Plus. Private Unternehmen sind also ein wichtiger Faktor für die Entwicklung in unseren Partnerländern.
Wir erwarten allerdings, dass es unter dem Einfluss der weltweiten Corona-Pandemie zu Rückgängen kommen wird: Denn die Pandemie ist immer noch nicht zu Ende und hat in vielen Entwicklungsländern – gerade in Lateinamerika und Afrika - verheerende gesundheitliche und wirtschaftliche Folgen nach sich gezogen. Das beschäftigt uns sehr und wir unterstützen unsere Kunden mit spezifischen Beratungsangeboten und Programmen, um diese Auswirkungen möglichst zu begrenzen. Die Palette reicht von Liquiditätshilfen über Beratung zu Gesundheitsmanagement bis hin zu Finanzierungen für im Gesundheitswesen tätige Unternehmen. Zu sehen ist aber auch, dass bei der Bewältigung der globalen Pandemie der Privatsektor in unseren Partnerländern im globalen Süden eine wichtige Rolle spielt.
Der Entwicklungspolitische Bericht ist ein Baustein verschiedener Informationen, die die DEG regelmäßig veröffentlicht. Dessen Richtschnur sind die Sustainable Development Goals (SDG). Was macht die DEG, um zu deren Erreichen beizutragen?
Neben verschiedenen jährlichen Berichten informieren wir umfassend zum Beispiel auf der DEG-Website und via Social Media. Das haben wir in den letzten Jahren weiter ausgebaut, um möglichst viele Interessierte zu erreichen. Und wir sind im regelmäßigen, auch persönlichen Austausch mit verschiedenen Stakeholdern, um ihre Sicht auf die DEG zu verstehen und um Hinweise und Fragen zu erörtern.
Wir engagieren uns auf verschiedenen Wegen dafür, unsere Unternehmen zu begleiten und dazu beizutragen, dass in Entwicklungsländern - mit oft fordernden Gegebenheiten und schwierigen Rahmenbedingungen - wirksame Fortschritte gemäß den SDG erzielt werden. Das gilt gerade auch für das Umwelt- und Sozialmanagement nach internationalen Standards. Daher setzen wir auf die gezielte Beratung und Unterstützung von Unternehmen, etwa zu Energieeffizienz und Wasserverbrauch, ESG-Monitoringsystemen oder auch Community Management. Und wir engagieren uns auch in Brancheninitiativen, um in unseren Partnerländern zur Verbreitung internationaler Standards beizutragen. Bei uns stehen Impact und transparentes Agieren im Fokus.
Vor diesem Hintergrund haben wir auch die Informationen zu den von uns mitfinanzierten Vorhaben weiter systematisiert: Seit 2015 veröffentlicht die DEG zu jedem mitfinanzierten Vorhaben investitionsbezogene Informationen. Bei unseren Finanzierungen kommen weit überwiegend eigene Mittel zum Einsatz, also keine Steuermittel. Nach Zusage der Finanzierung wird die Information zu dem Vorhaben auf der DEG-Website in einer regelmäßig aktualisierten Datenbank für fünf Jahre bereitgestellt. Sie enthält Angaben zum Kunden, zum Zweck des Vorhabens, Finanzierungsvolumen, zur Umwelt- und Sozialkategorie. Erforderlich für die Veröffentlichung ist, dass der Kunde jeweils zustimmt. Denn als Kreditinstitut sind wir verpflichtet, dessen explizite Zustimmung einzuholen.
Wir haben uns dazu bewusst entschieden, um möglichst umfassend und transparent über unsere Arbeit und unsere Kunden zu informieren. 2020 haben wir das nochmal erweitert: Bei landbezogenen Vorhaben - größere Agrarvorhaben mit Primärlandnutzung mit mehr als 5000 Hektar, größere erneuerbare Energie-Vorhaben und Bergbau-Vorhaben - verpflichten wir die Kunden, nach Zusage der Finanzierung auf ihrer Website eine Zusammenfassung des vereinbarten Umwelt- und Sozialaktionsplans zu veröffentlichen. So dass auch dazu Informationen öffentlich zugänglich sind.
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